Mit der Veröffentlichung der
Nationalen Weiterbildungsstategie am heutigen Mittwoch ist deutlich, dass es MILLA nicht in die vorderste Reihe der politischen Prioritäten geschafft hat.
Statt dessen das vorsichtige Versprechen, dass sich BMBF und BMAS "im Hinblick auf die Verzahnung der jeweiligen Plattformen eng miteinander abstimmen und sich gegenseitig in die Entwicklungsprozesse einbinden, um mögliche Effizienzen zu nutzen und effektive Schnittstellen zu gestalten. Die länderseitigen Plattformen sind dabei zu berücksichtigen". Aha: Schnittstellen!
Dann aber doch zwei konkretere Vorschläge für Portale: eins baut das BMAS, eines das BMBF.
BMAS kümmert sich um "ein zentrales Eingangsportal [...], das über Möglichkeiten zur Förderung individueller beruflicher Weiterbildung informiert sowie eine diesbezügliche Antragstellung vereinfacht."
Und das BMBF? Setzt auf Lernplattformen und besseren Zugang zu modularem Lernen. Es integriert die Konzeptentwicklung in den seitens des Hauses geplanten Innovationswettbewerb „Digitale Plattform Berufliche Weiterbildung“. Man möchte so "interaktive Lernplattformstrukturen entwickeln, die die individuellen Möglichkeiten, passgenaue Weiterbildungsangebote zu erhalten, erweitern und erleichtern und die kompatibel mit nationalen und europäischen Initiativen (z. B. Europass) ausgestaltet werden und bestehende relevante Plattformen einbeziehen sollen. Auf diese Weise soll ein erleichterter, niedrigschwelliger und breitgefächerter Zugang zu lebensbegleitenden Weiterbildungsangeboten ermöglicht werden, der auch an vorhandene Kompetenzen anknüpfen kann, sodass Lernen z. B. auch individuell und modular gestaltet werden kann." Hier sollen auch digitale Lernangebote eingebaut werden.
Hier sehe ich schon gewisse Anleihen bei der MILLA-Idee, allerdings fehlt die im MILLA-Konzept vorgesehene Bepunktung von Angeboten mit hoher Arbeitsmarktpassung. Auch sind alle Regulierungsmechanismen, die MILLA vorsah, hier außen vor. Man darf gespannt sein, welche Akzente die Angebotsersteller im Wettbewerb setzen und wie das BMBF dann auswählt. Vielleicht sind die MILLA-Initiatoren auf diesem Wege dann doch am Start...